26.11.2014

Intersexualität

Heute Abend waren Thomas und ich noch auf einer Tagung zum Thema Intersexualität im Kino am Raschplatz. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Stiftung Leben & Umwelt, dem Frauen- und Mädchen Gesundheitszentrum, der Stadt Hannover und einigen anderen.
Gezeigt wurden zwei Filme, einmal 'Hermes & Aphrodite' von Gregor Zootzky und 'Die Katze wäre eher ein Vogel' von Melanie Jilg.
Der erste Film ist ein Zeichentrickfilm, der nur mit Geräuschen auskommt und die fiktive Geschichte eines intersexuellen Kindes erzählt, welches sich in eine Fantasiewelt flüchtet. Der zweite Film zeigt Interviews mit Betroffenen, die ihre Erfahrungen schildern.
Beide Filme sind wirklich ergreifend und verdeutlichen die geringe Akzeptanz gegenüber der angeblichen 'Krankheit' und dem 'Anderssein'.
Die Interviewten erzählen von massiven Eingriffen in die Unversehrtheit und freie Persönlichkeitsentwicklung, durch ÄrztInnen, die der Meinung waren/sind, die Menschen an ein klar definiertes Geschlecht anzupassen – meist eben gegen den PatientInnenwillen.
Auch momentan ist die Lage nicht deutlich verbessert:
Die Neuregelung des Personenstandes gibt es seit 2013. Sie besagt, dass ein Kind, wenn es nicht dem männlichen oder dem weiblichen Geschlecht zugeordnet werden könne, seinen Personenstand nicht eintragen 'muss'. Daraus impliziert sich ein Zwang für Betroffene, sich nicht entscheiden zu dürfen und somit wieder in der Rolle der 'Abnormalität' gesteckt zu werden.
Intersexualität ist die nicht eindeutige Zuweisbarkeit eines Menschen zum weiblichen oder männlichen Geschlecht. Genetischen, Hormonellen und/oder Anatomischen sind beide Geschlechtsmerkmale vorhanden. Medizinisch wird dieser Zustand laut ICD-10-GM als Sexualdifferenzierungsstörung definiert, und somit pathologisiert.

Bei dem Thema stellt sich nicht nur die Frage: 'Wer hat entschieden, die Menschen nur in männlich und weiblich einzuteilen?'


Vielfalt statt Einfalt!


Liebe Grüße, Marie :)