Gezeigt wurden zwei Filme, einmal 'Hermes & Aphrodite' von Gregor Zootzky und 'Die Katze wäre eher ein Vogel' von
Melanie Jilg.
Der erste Film ist ein Zeichentrickfilm, der nur mit
Geräuschen auskommt und die fiktive Geschichte eines intersexuellen Kindes
erzählt, welches sich in eine Fantasiewelt flüchtet. Der zweite Film zeigt
Interviews mit Betroffenen, die ihre Erfahrungen schildern.
Die Interviewten erzählen von massiven Eingriffen in die
Unversehrtheit und freie Persönlichkeitsentwicklung, durch ÄrztInnen, die der
Meinung waren/sind, die Menschen an ein klar definiertes Geschlecht anzupassen –
meist eben gegen den PatientInnenwillen.
Auch momentan ist die Lage nicht deutlich verbessert:
Die Neuregelung des
Personenstandes gibt es seit 2013. Sie besagt, dass ein Kind, wenn es nicht
dem männlichen oder dem weiblichen Geschlecht zugeordnet werden könne, seinen
Personenstand nicht eintragen 'muss'. Daraus impliziert sich ein Zwang für
Betroffene, sich nicht entscheiden zu dürfen und somit wieder in der Rolle der
'Abnormalität' gesteckt zu werden.
Intersexualität ist die nicht eindeutige Zuweisbarkeit eines
Menschen zum weiblichen oder männlichen Geschlecht. Genetischen, Hormonellen
und/oder Anatomischen sind beide Geschlechtsmerkmale vorhanden. Medizinisch
wird dieser Zustand laut ICD-10-GM als Sexualdifferenzierungsstörung
definiert, und somit pathologisiert.
Bei dem Thema stellt sich nicht nur die Frage: 'Wer hat
entschieden, die Menschen nur in männlich und weiblich einzuteilen?'
Vielfalt statt Einfalt!
Liebe Grüße, Marie :)